Weniger impfen ist möglich
Ist die Grundimmunisierung geglückt? Muss ich wieder impfen? Die serologische Antikörperbestimmung kann diese Fragen beantworten.
Von Lisa-Marie Petersen
Viele Tierbesitzer sind heutzutage in Bezug auf die medizinische Versorgung ihrer Vierbeiner sehr kritisch und hinterfragen vor allem die häufigen Impftermine. Tierärzte fürchten verlängerte Impfintervalle mitunter nicht nur wegen des finanziellen Verlusts, sondern glauben auch, dass das seltenere Impfen schlecht für die Kundenbindung ist.
Eine Stellungnahme gibt es nun von der Expertengruppe der Ständigen Impfkommission Veterinär: So könne beim Hund für die Erkrankungen Parvovirose, Staupe und Hepatitis bzw. Panleukopenie, Herpes und Calicivirus bei der Katze bei erwachsenen, grundimmunisierten Tieren die Wiederholungsimpfung von der serologischen Untersuchung abhängig gemacht werden. Bei Welpen könne mithilfe der Serologie der geeignete Impfzeitpunkt ermittelt sowie der Erfolg der Grundimmunisierung kontrolliert werden. Studien hätten zudem gezeigt, dass die für die Tierarztpraxis verfügbaren Schnelltests aussagekräftig sind. Bei einem fraglichen oder negativen Ergebnis sollte das Tier jedoch geimpft werden.
Laut der Ständigen Impfkommission setzt dieses Vorgehen ein hohes Verantwortungsbewusstsein von Tierarzt und Halter voraus. Besitzer könnten darüber in einem Impfgespräch aufgeklärt werden. Ebenso gelte es zu bedenken, dass die serologische Untersuchung durch die zum wiederholten Blutentnahmen − vor allem für Jungtiere − ebenfalls eine Belastung darstellen kann und auch entsprechende Kosten verursacht.
Über die Autorin
Als Tierärztin horcht Lisa-Marie Petersen gern am Ort des Geschehens nach: Was beschäftigt die Tiermedizin derzeit? Interessante Themen verarbeitet die Fachjournalistin dann in redaktionellen Beiträgen für Print- und Onlinemedien.
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