Ach Du dicker Hund!
Gewichtszunahme nach der Kastration ist ein allzu bekanntes Problem. Doch nicht alle Hunde nehmen gleichermaßen zu.
Wie hoch das individuelle Risiko für eine Gewichtszunahme nach der Gonadektomie ist, hängt von Rasse, Größe, Geschlecht und Kastrationszeitpunkt ab – so das Ergebnis einer groß angelegten retrospektiven Studie aus den Vereinigten Staaten. Untersucht wurden die Daten von über 155.000 Hundepatienten der Klinikkette Banfield Pet hospitals (2012–2019).
Vor allem kleine Rassen nehmen zu
Wenig überraschend zeigt die Studie: Eine Gonadektomie erhöht das Risiko für Übergewicht. Neu ist die festgestellte Rasseabhängigkeit: Das höchste Risiko für Adipositas haben kastrierte Hunde kleiner Rassen, das niedrigste Riesenrassen. Doch linear ist der Zusammenhang zur Körpergröße nicht: Einige große Rassen wie Labrador, Golden Retriever oder Schäferhund nehmen nach der Kastration ähnlich leicht zu wie die kleinen Hunde.
Auch das Timing spielt eine Rolle: Das Risiko für Übergewicht scheint mit dem Kastrationsalter zu steigen, und zwar bis zu einer Kastration mit 1,5–3 Jahren, und dann ein Plateau zu erreichen. Die in den USA nicht unübliche Frühkastration mit drei oder sechs Monaten ging demnach mit einem gleichen oder niedrigeren Adipositasrisiko einher als eine Kastration mit einem Jahr. Eine Ausnahme waren große Hunde, deren Risiko für Übergewicht bei Kastration mit einem Jahr am niedrigsten war.
Rüden mit höherem Adipositasrisiko
Top Job:
Überraschenderweise haben Rüden laut den amerikanischen Daten ein höheres Risiko für eine Gewichtszunahme nach der Kastration als Hündinnen, wenn alle anderen Faktoren (Rasse, Größe, Kastrationsalter) gleich sind.
Neben vielen anderen Abwägungen kann auch das Risiko einer Gewichtszunahme bei der klinischen Entscheidung über eine Kastration und das optimale Alter dafür eine Rolle spielen. Zudem betonen die Autoren die Expertise individuelle Risiken und die Fütterung nach der Gonadektomie. (Viola Melchers)
Sie möchten keine Tipps und Neuigkeiten mehr verpassen? Dann abonnieren Sie hier den kostenlosen Newsletter von tfa-wissen.de.
Passend zu diesem Artikel
Durch Infusionen lässt sich der Wasserhaushalt dehydrierter Patienten wieder ins Gleichgewicht bringen. Um alles im Fluss zu halten, muss jedoch einiges beachtet werden.
Internistische Themen im Zusammenhang mit Augenerkrankungen sehen: Vom 22.–24. März 2024 findet die FVO-Tagung in Chemnitz statt – mit interessanten Seminaren und Vorträgen für TFAs!
Arbeitsbedingte Fatique und Erschöpfung: Eine Studie bestätigt, dass viele TFAs davon betroffen sind. Doch was tun?