Kaninchen fühlen sich in Gesellschaft von Artgenossen am wohlsten. Aus diesem Grund sollten sie nicht einzeln gehalten werden. Doch welche Bedingungen tragen zusätzlich zum Wohlbefinden von Kaninchen bei? Eine interessante Frage, auf die ein Team von englischen Wissenschaftlern der Universität in Bristol Antworten finden wollte.
Auslauf, aber richtig
Im Fokus der Studie stand, wie Stallhaltung und Freilauf das Verhalten und den Stresslevel von Kaninchen beeinflusst. Zwanzig langohrige Testpärchen bezogen Ställe unterschiedlicher Größe (mit 0,73 m² oder 1,86 m² Grundfläche). An jedes Kaninchendomizil war ein Außengehege (3 m²) angeschlossen, welches entweder zeitlich unbegrenzt oder für drei Stunden täglich genutzt werden konnte. Die mümmelnden Probanden nutzten den Freilauf freudig. Sie sprangen, schlugen Haken und verausgabten sich beim Löcherbuddeln. Dieses ausgelassene, typische Verhalten zeigten vor allem die Kaninchen mit zeitlich begrenztem Freigang. Im Allgemeinen war der Aktivitätslevel zur Abend- und Morgendämmerung am höchsten, über den Mittag wurde Siesta gehalten. Stress kam für die Tiere auf, wenn die Ausgangssperre über die Mittagsstunden aufgehoben wurde – das Workout musste während der physiologischen Ruhezeit absolviert werden. Auch kleine Ställe schmälerten das Wohlbefinden. Aus diesem Grund sollte die Stallgröße mindestens so gewählt werden, dass die Langohren ausreichend Platz zum Ausstrecken haben. Mehr ist in diesem Fall auch mehr. Denn bekommen die Hoppler zusätzlich die Möglichkeit auf Freilauf, unbegrenzt oder an ihren Tagesrhythmus angepasst, wird ihrem natürlichen Bewegungsdrang Raum gegeben und lässt nicht nur das Kaninchenherz Haken schlagen. (Lydia van Dyck)
Die „UK Rabbits Strategy for Rabbit Welfare“ soll noch dieses Jahr erscheinen.
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