zum Hauptinhalt
Ernährung 17. April 2024

Fütterungsberatung nach der Tumordiagnose

Selbstgekochtes für den kranken Hund: Nach einer Tumor­diagnose passen viele Besitzer die Fütterung an.

Der Appetit lässt nach, besondere Stärkung scheint nötig: Viele Tierbesitzer passen nach einer Tumordiagnose die Ernährung an.
Der Appetit lässt nach, besondere Stärkung scheint nötig: Viele Tierbesitzer passen nach einer Tumordiagnose die Ernährung an.

In einer von Dezember 2020 bis März 2022 laufenden Studie untersuchten amerikanische Autoren, ob Hundebesitzer nach der Diagnose einer Tumorerkrankung ihres Tieres das bisherige Fütterungsregime veränderten und wenn ja, wie.

Zur Auswertung kamen 128 Fragebogen von Patientenbesitzern, die ihr Tier nach der Diagnose beim UC Davis Veterinary Medical Teaching Hospital´s Oncology Service vorstellten.

Mit Hausmannskost und Heilpflanzen gegen den Krebs

Fast die Hälfte der Teilnehmer gab an, dass sie nach der Diagnose Änderungen an der Fütterung vornahmen. Die häufigsten Anpassungen waren eine Ergänzung von oder der komplette Umstieg auf selbst zubereitete Rationen sowie ein gesteigerter Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln. Die nach einer Tumordiagnose am häufigsten neu eingeführten Nahrungsergänzungsmittel waren pflanzlicher Art, darunter besonders oft genannt: Pilze und Cannabidiol.

Informationen hierzu holte sich über die Hälfte der Besitzer von Tierärzten, aber auch Freunde, das Internet, der Tierfachhandel und Züchter wurden befragt.

Anzeige
Die große Leidenschaft des Labradors ist fressen – und dafür sorgt eine Genmutation.
Warum sind Labradore so verfressen?
Aufgrund einer Genmutation haben Labradore viel Hunger und einen niedrigeren Energieverbrauch. Eine Kombination, die häufig zu Übergewicht führt.

Professionelle Ernährungsberatung ist gefragt


Top Job:


Gerade bei selbst zubereiteten Rationen ist die Gefahr groß, dass Mängel oder Imbalancen in der Nährstoffversorgung des Tieres entstehen. Um dies zu vermeiden, sollten Tierärzte die Fütterung von Tumorpatienten unbedingt thematisieren. Das heißt, es sollte bei der Erstdiagnose sowohl die bisherige Fütterung erfragt als auch auf potenziell mit einer Krebs­erkrankung in Zusammenhang stehende Symptome wie Gewichtsverlust und/oder Inappetenz eingegangen werden. Des Weiteren erscheint eine Beratung bezüglich des therapiebegleitenden oder generellen Einsatzes von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll.

Der geringe Stichprobenumfang sowie die Datenerhebung in einer einzelnen auf Onkologie spezialisierten Klinik in Kalifornien schränken die Aussagekraft der Studie ein.

Dennoch, darauf weisen auch andere Studien hin, ist die bestmögliche Unterstützung durch eine angepasste Fütterung und Supplementierung ihres Hundes nach der Diagnose einer Tumorerkrankung für viele Besitzer ein großes Thema mit einem hohen Informationsbedarf, den wir Tierärzte durch aktive Kommunikation decken sollten. (Yvonne Sünkel)

Hier können Sie in der Originalpublikation „Changes in diet and supplement use in dogs with cancer“ nachlesen.

Sie möchten keine Tipps und Neuigkeiten mehr verpassen? Dann abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter von tfa-wissen.de.

Passend zu diesem Artikel