Ein geschwächtes streunendes Kätzchen wurde von einer Passantin zunächst aufgegriffen und ins Tierheim gebracht, von dort kam es zur Untersuchung in eine Kleintierpraxis. Eine Auszubildende mit großem Herz wollte das Kätzchen aufpäppeln und nahm es mit nach Hause.
Bei der Untersuchung in der Tierarztpraxis fielen verkrustete Wunden am Kopf des Kätzchens auf. Ein Test ergab die Diagnose Katzenpocken. Leider hatte sich die junge Tierarzthelferin bereits infiziert, wenig später traten Pusteln an ihren Fingergelenken auf und sie musste im Krankenhaus Minden versorgt werden.
Katzenpocken werden von Kuhpocken-Viren (Orthopox-Viren) ausgelöst und sind in Deutschland bei der Katze bereits seit 1989 nachgewiesen. Es handelt sich um eine meldepflichtige Infektionskrankheit, die auch auf den Menschen überspringen kann (Zoonose). Gerade verwilderte und streunende Katzen können sich infizieren, denn als Viren-Reservoir dienen insbesondere Nagetiere. Zwar treten immer wieder Fälle auf, doch gelten Katzenpocken als selten. Eine retrospektive Studie berichtet von nur 46 Katzen, die zwischen 2004 und 2010 in Deutschland als infiziert gemeldet wurden. Trotzdem sollte man auch an Katzenpocken denken, wenn Tiere mit typischen Läsionen vorgestellt werden.
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