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Tierschutz 9. Juni 2020

Hunde, die bellen, beißen seltener

Wann ist ein Hund gefährlich? Das hängt nie allein vom Faktor Hund ab. Im Tierheim Berlin wurden die Gründe für eine Abgabe aufgrund von aggressivem Verhalten jetzt systematisch untersucht.

Wolfshund droht knurrt flescht Zähne dunkler Hintergrund
Wolfshund droht knurrt flescht Zähne dunkler Hintergrund
Inhaltsverzeichnis

Aggressives Verhalten gehört vermutlich zu den häufigsten Gründen für die Abgabe eines Hundes im Tierheim. In sachkundigen Händen relativiert sich jedoch die Gefährlichkeit derartiger Tiere. Dennoch sind Hunde einer angeblich gefährlichen Rasse oder solche mit Bissvorfällen in der Vorgeschichte nur schwer vermittelbar. Welche Maßnahmen hätten den Halterverlust und die Abgabe im Tierheim im Vorhinein verhindern können?

Eine Studie zum Umgang mit gefährlichen Hunden

Katzurke und Kolleginnen von der FU Berlin haben im Tierheim Berlin eine Fragebogenerhebung durchgeführt, um die Gründe für eine Abgabe aufgrund aggressiven Verhaltens systematisch zu untersuchen. Untersucht wurden diejenigen Hunde, die von ihren ehemaligen Besitzern als gefährlich und zu aggressiv eingeschätzt wurden. Die Forscherinnen sammelten Daten zu Hund, Besitzern, Umgebung und Bissvorfällen.

Bissprävention per App
Das landerübergreifende Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Bissverletzungen durch Hunde bei Kindern zwischen 3 und 6 Jahren zu verhindern.

Sachkunde, Schulung und Therapie

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Die Autorinnen kommen zu dem Schluss: „Um Gefahren möglichst präventiv zu bearbeiten, sollten Irrtümer in Bezug auf vermeintliche Rassen vermieden werden und Halter und Experten in ihrer theoretischen und vor allem in ihrer praktischen Sachkunde in bedrohlichen Situationen geschult werden. Kommt es dennoch zu einer Abgabe in ein Tierheim, so sollte diesem die Möglichkeiten gegeben werden, die Hunde nach aktuellem Stand der Wissenschaft und tierschutzkonform zu therapieren.“

(VM)


Top Job:


Der Fachartikel „Der Umgang mit gefährlichen Hunden – eine Herausforderung für den Tierschutz“ ist in der Berliner und Münchener Tierärztlichen Wochenschrift als Open-Access-Beitrag erschienen. Der komplette Text ist kostenfrei verfügbar.

Wenn die Uhr tickt
Die Behandlung von Abschürf- und Bisswunden gehört in der Kleintierpraxis zur täglichen Routine. Diese Verletzungen sind keineswegs immer harmlos, sondern oft lebensbedrohlich.

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