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Hundesport 11. Juli 2022

Risikofaktoren im Agility-Sport

Schätzungsweise ein Drittel der im Agility geführten Hunde verletzt sich während der sportlichen Laufbahn mindestens einmal. Eine aktuelle Studie betrachtet das Verletzungsrisiko.

Abrupte Bewegungen und Sprünge erhöhen das Verletzungsrisiko.
Abrupte Bewegungen und Sprünge erhöhen das Verletzungsrisiko.
Inhaltsverzeichnis

Forschende der Washington State University (USA) untersuchten Risikofaktoren, welche eine Ruptur des kranialen Kreuzbandes begünstigen können. Die Studie basiert auf einem von den Hundeführern ausgefüllten und online verfügbaren Fragebogen. Der Gruppe von 260 im Agility aktiven Hunden mit kranialem Kreuzbandriss (Gruppe 1) steht eine Kontrollgruppe von insgesamt 1.006 Hunden ohne Kreuzbandriss (Gruppe 2) gegenüber, welche ebenfalls im Agility geführt werden. Ob der Kreuzbandriss der betroffenen Hunde progressiv degenerativer Ursache ist oder durch ein akutes Trauma entstand, ist anhand der Umfrage nicht nachvollziehbar. Der Fokus der Auswertung liegt auf den Antworten zum Signalement und den körperlichen Eigenschaften des Hundes, zur Hundesport­erfahrung des Hundeführers und zu körperlichen Aktivitäten vor dem Kreuzbandriss.

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Körperlich bedingte Risikofaktoren

Mit anderen Studien übereinstimmend wurde ein signifikant erhöhtes Risiko für einen Kreuzbandriss festgestellt bei

  • kastrierten Hündinnen,
  • jüngeren Hunden
  • schwereren Hunden (höheres Körpergewicht/ höherer Body Conditon Score/ größeres Körpergewicht-zu-Körpergrößen-Verhältnis.
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In dieser Studie ist der Australian Shepherd in beiden Gruppen überrepräsentiert. Obwohl das Vorhandensein einer Rute in der Umfrage nicht abgefragt wurde, vermuten die Autoren, dass es durch die in den USA typische Kurzschwänzigkeit beim Australian Shepherd zu Beeinträchtigungen in der Balance kommt. Dadurch angepasste Bewegungsmuster könnten eine Prädisposition für einen Kreuzbandriss darstellen.

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Risikofaktoren durch den Sport

Bei Hunden, welche in einer niedrigen Wettkampfebene oder seltener als zehnmal im Jahr antreten, kommt ein Kreuzbandriss häufiger vor als bei Hunden, welche höher qualifiziert sind und häufiger starten. Schlechtere Fitness der Hunde und Unerfahrenheit der Hundeführer können demnach das Verletzungsrisiko erhöhen. Zudem ist die Gestaltung des Parcours von Bedeutung. Durch niedrigere Hürden, Hindernisse ohne Sprünge und weiter auseinanderliegende Elemente erreichen die Hunde höhere Geschwindigkeiten, womit die Verletzungsgefahr steigt. Auch zusätzliche Hundesportarten wie Flyball, welche durch Sprints, abrupte Bewegungen und Sprünge charakterisiert sind, erhöhen die Belastung der Kreuzbänder und das Risiko einer Ruptur. Hundesportarten wie Nasenarbeit, Rally Obedience oder Dockspringen zeichnen sich hingegen durch eine ausgewogene Belastung vieler Muskelgruppen ohne abrupte Bewegungen aus. Im Allgemeinen können eine gute Fitness sowie Kraft und Stabilität der Körpermitte einer Ruptur des kranialen Kreuzbandes bei im Agility geführten Hunden vorbeugen. (Lydia van Dyck)

Hier finden Sie die Originalpublikation.

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