Zwischen Realität und Praxis
Die Erwartungen von Tierärzten an moderne Tierkrankenversicherungen unterscheiden sich sehr von den derzeit zur Verfügung stehenden Budgets für Vorsorgeuntersuchungen.
Immer mehr Tierhalter ziehen es in Erwägung, für ihre Haustiere eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Spätestens seit der Novellierung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) im November 2022 steigt die Nachfrage erheblich und immer mehr Versicherer reagieren auf den Trend. In regelmäßigen Abständen kommen neue Versicherungstarife (vor allem für Hunde und Katzen) auf den Markt, die die unterschiedlichen Interessen von Tierhaltern befriedigen sollten. Doch spiegelt der Leistungskatalog die Bedürfnisse der tierischen Versicherten tatsächlich wider?
Geringes Vorsorgebudget
EisbaumTabelle führte dieses Jahr eine Tierarztumfrage unter 9.000 Tierarztpraxen durch, in welcher die Teilnehmenden nach ihren Erwartungen gegenüber einer Tierkrankenversicherung befragt wurden. Vor allem in Bezug auf die Kostenübernahme von Vorsorgeleistungen und den Budgetvorstellungen von Praktikern gibt es eine große Diskrepanz. Die finanzielle Beteiligung an Vorsorgeuntersuchungen ist zwar Bestandteil einiger Tarife, diese deckt, nach Erfahrungen der Tierärzte, allerdings maximal ein Drittel der tatsächlichen Kosten. Aus diesem Grund erwarten Tierärzte von einer modernen Tierkrankenversicherung im Durchschnitt ein jährliches Vorsorgebudget von 298 € für Hunde und 252 € für Katzen.
Lieber vorgesorgt als nachgesorgt
Regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und der (prophylaktischen) Behandlung gegen Endo- und Ektoparasiten kommt eine wichtige Bedeutung zu. Sie helfen dabei, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, diesen vorzubeugen oder sie gar nicht erst aufkommen zu lassen. Aus diesem Grund bieten viele Tierarztpraxen einen Erinnerungsservice für anstehende Vorsorgemaßnahmen an.
Ein Vorsorgebudget, das sich an den realen Kosten für diese Leistungen orientiert, schafft sowohl einen Anreiz dafür, das Tier regelmäßig vorsorglich untersuchen und behandeln zu lassen, als auch eine Versicherung abzuschließen, die diese jährlich entstehenden Kosten abdeckt. (RED)
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