Die Leine als Kommunikationsmittel
Viele Besitzer haben mit mangelnder Leinenführigkeit ihrer Hunde zu kämpfen. Das ständige Ziehen an der Leine kann für Hund und Mensch schnell gefährlich werden. Doch was genau läuft schief?
Hunde brauchen Freilauf und sollten auch mal ohne Leine rennen dürfen. Leider ist das nicht immer möglich. So gilt im Frühjahr bis zum Sommer, in der sogenannten Brut- und Setzzeit, in vielen Bundesländern zum Schutz der Wildtiere ab Mitte März/Anfang April bis zum 15. Juli Leinenzwang für Hunde. Eine Zeit, die für etliche Hunde und Herrchen oder Frauchen mit viel Stress verbunden ist. Dabei gehört die Leine zum Leben mit Hund dazu.
Die Gründe für ein Ziehen an der Leine, eine der vielen unerwünschten Verhaltensweisen des Hundes, sind vielfältig und sollten genau analysiert werden:
- Die Leinenführigkeit wurde nie erlernt.
- Der Hund zeigt Angst/Aggression.
- Der Hund leidet unter mangelnder Selbstkontrolle.
- Der Hund hat gelernt, an der Leine zu ziehen (Stichwort: Flexileine).
- Dem Hund mangelt es an Freilauf.
Die Leine hat oft ein schlechtes Image, sowohl beim Hund als auch beim Besitzer. Dabei sollte sie für den Hund stets das Signal sein, uns zu folgen. Dies kann allerdings nur gelingen, wenn wir unserem Vierbeiner über die Leine Sicherheit vermitteln und er uns vertraut. Hunde müssen langsam an die Leine herangeführt werden, immer verbunden mit positiven Erfahrungen: warum also nicht mal an der Leine spielen oder an der Leine kuscheln? Als Strafmittel (z. B. Rucken/Reißen) darf die Leine allerdings niemals dienen, auch sollte sie nicht als Spielzeug genutzt oder gar das Beißen in die Leine geduldet werden.
Der Hund muss von Anfang an merken, dass die Leine etwas Schönes ist, dass sie für Sicherheit und Geborgenheit steht und der Mensch am anderen Ende die Führung übernimmt. Sobald der Hund sich darauf einlässt und entspannt nebenher läuft, ist der Zeitpunkt gekommen, ihn von der Leine zu lassen. Aber natürlich nur da, wo es erlaubt ist! (sp)
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