Corona-Tests für Tiere
Seit Anfang April testen Virologen der FU Berlin Hunde und Katzen mittels PCR-Texts auf SARS-CoV-2.
Von Dr. med. vet. Viola Melchers
Die Virologie der FU Berlin bietet seit Anfang April PCR-Tests auf SARS-CoV-2 bei Hunden und Katzen an. Wir haben mit Institutsleiter Prof. Dr. Klaus Osterrieder gesprochen.
Es gibt Hinweise darauf, dass Hunde und vor allem Katzen sich mit SARS-CoV-2 infizieren können. Welche Tiere testen Sie?
Klaus Osterrieder: Wir testen auf Anfrage von Kolleginnen und Kollegen. Es gibt sowohl einen Bericht über eine Testinfektion von Katzen als auch von Hunden, Frettchen und Schwein. Hier waren offenbar Katzen und Frettchen empfänglich, allerdings ohne klinische Symptome. Anfang April kam auch eine Studie auf den Bioarxiv Preprint-Server, die serologische Hinweise auf eine Infektion bei Katzen liefert.
Könnte die Infektion klinisch relevant sein?
K. Osterrieder: Symptome sind bei Katzen, aber besonders bei Hunden nach den bisherigen Berichten nicht unbedingt zu erwarten. Es gibt jedoch zum Beispiel einen Bericht über den Tiger im Bronx Zoo, der offenbar auch klinisch war.
Top Job:
Raten Sie Tierärzten bei der Probenahme zu Schutzkleidung?
K. Osterrieder: Auf jeden Fall. Auch in den bisher berichteten Fällen ist ja von einer Ansteckung der Haustiere durch Menschen auszugehen.
Werden dieselben PCR-Reagenzien benötigt wie beim Menschen und gibt es Lieferschwierigkeiten?
K. Osterrieder: Wir brauchen RNA-Extraktionskits und Primer/Probes für den Nachweis. Das haben wir im Labor bzw. wird bestellt. Es gibt bei einigen Dingen in der Tat Lieferengpässe bzw. -verzögerungen.
Über die Autorin
Als Fachjournalistin arbeitet Dr. med. vet. Viola Melchers vor allem für die Fachzeitschrift Der Praktische Tierarzt und das Portal Vetline.de. Die promovierte Tierärztin schreibt über Spannendes aus der veterinärmedizinischen Praxis und Wissenschaft.
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